Dr. Thomas Sycha, Universitätsprofessor, Facharzt für Neurologie

Multiple Sklerose

MS Illustration

Die Multiple Sklerose (MS) ist - mit zirka 12500 Erkrankten in Österreich - eine der häufigsten chronisch entzündlichen Erkrankungen des zentralen Nervensystems bei jungen Erwachsenen. Frauen sind in etwa doppelt so häufig betroffen wie Männer.

Die Ursache ist trotz einiger neuer Erkenntnisse noch nicht geklärt. Der Angriff körpereigener Abwehrzellen auf die Hüllen (Myelinscheiden) von Nervenzellfortsätze spielt jedenfalls eine wichtige Rolle.

Die Multiple Sklerose führt zu entzündlichen Entmarkungsherden, die im Gehirn und Rückenmark verteilt sind. Die Erkrankung kann unterschiedlichste neurologische Symptome wie Taubheitsgefühl, Sehstörungen, Doppelbilder, Koordinationsstörungen und Lähmungen verursachen. Typisch ist ein schubförmiges Auftreten der Symptome für mehrere Tage und Wochen.

Die modernen diagnostischen Verfahren und Kriterien erlauben dem spezialisierten Neurologen eine frühzeitige Diagnosestellung. Die Erkrankung ist zwar nicht heilbar, die Multiple Sklerose kann jedoch durch den frühen Einsatz der neu zur Verfügung stehenden Therapien günstig beeinflusst werden. Dank dieser neuen Möglichkeiten kann der Krankheitsverlauf deutlich verzögert, die Lebensqualität und die Gehfähigkeit der meisten Patienten über viele Jahre erhalten werden.

Neben der medikamentösen Therapie ist für die meisten Betroffenen wichtig, die physischen und psychischen Begleiterscheinungen der Erkrankung mit Physiotherapie und psychologischer Betreuung zu vermindern.

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